Kommunalwahlprogramm 2025

Die Auflistung unserer Kandidat*innen und einen Download-Link auf unser Kurzwahlprogramm finden sie hier.

Präambel zum Kommunalwahlprogramm der Grünen in Alpen

Wir Grünen stehen für eine zukunftsgerichtete, soziale und ökologische Kommunalpolitik, die das Leben in Alpen für alle Generationen lebenswerter macht. Unser Ziel ist eine transparente, bürgernahe Verwaltung, die durch Digitalisierung und moderne Strukturen effektiv für die Interessen der Bürgerschaft arbeiten kann. Wir setzen uns für eine nachhaltige Finanzpolitik und Stadtentwicklung ein, die Investitionen in Bildung, Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum und soziale Gerechtigkeit ermöglicht, ohne kommende Generationen zu belasten.

Alpen soll ein sicherer, inklusiver und lebendiger Ort bleiben – mit starken sozialen Netzwerken, einem vielfältigen kulturellen Leben und einem florierenden Einzelhandel. Wir fördern ehrenamtliches Engagement, stärken die politische Teilhabe und schaffen Räume für Begegnung, Austausch und gemeinsames Handeln. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Bedürfnisse von Familien, Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen.

Mit einem klaren Fokus auf Klimaschutz, nachhaltige Versorgung mit Energie, zukunftsorientierte Mobilität und regionale Wirtschaftskreisläufe gestalten wir den Wandel aktiv mit. Wir wollen die Potenziale unserer Gemeinde nutzen – für eine solidarische, gerechte und lebenswerte Zukunft in Alpen.

Innere Verwaltung und Digitalisierung

Erweiterung des Bürgerservice

Viele Verwaltungsleistungen können bereits online abgerufen werden. Es ist aber noch Luft nach oben. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Onlineleistungen übersichtlich auf der Homepage gekennzeichnet und einfach nutzbar sind.

Unser Bürgerservice ist bereits jetzt ein Aushängeschild für die Verwaltungsarbeit. Um den Dienstleistungscharakter der Gemeinde noch mehr zu stärken, wollen wir eine 24/7- Abholstation für Ausweisdokumente einrichten. So entlasten wir den Bürgerservice durch eine geringere Anzahl an Terminen und erreichen, dass Bürger*innen unabhängig werden von den Öffnungszeiten des Bürgerservice. Wir schlagen außerdem die Einführung eines „Bürgerkoffers“ vor, wodurch die Gemeinde grundlegende Verwaltungsleistungen direkt vor Ort anbieten kann.

Wir streben ein digitales „Feedbackmanagement“ in Alpen an. Bürger*innen könnten damit einfach und schnell Rückmeldungen an die Verwaltung geben. Das stärkt das Vertrauen in die Verwaltung, macht Probleme schneller sichtbar und hilft, Prozesse zu verbessern.

Mit Hilfe eines digitalen Mängelmelders sollte für die Bürger*innen die Chance geschaffen werden, einfach Schäden an der Alpener Infrastruktur zu melden und den Bearbeitungsstand der Meldung zu verfolgen. Eine aktive Rückmeldung der Verwaltung ist hier zwingend notwendig.

Netzausbau auf dem Gemeindegebiet

Generell stehen wir für die verstärkte Digitalisierung der Verwaltung und des gesamten Gemeindegebiets. Dafür ist der Ausbau des 5G-Netzes auf dem gesamten Gemeindegebiet eine Grundvoraussetzung, die weiter vorangetrieben werden muss.

Haushalt und Finanzen

Investitionen

Wir setzen uns für eine solide und zukunftsorientierte Finanzpolitik ein. Unser Ziel ist, den Haushaltsausgleich auch in den kommenden Jahren sicherzustellen. Investitionen in die öffentliche Infrastruktur müssen allerdings fortgeführt werden, um Anlagevermögen zu erhalten und zu schaffen, damit wir auch in Zukunft unsere kommunalen Aufgaben bestmöglich erfüllen können. Die Investitionen der Gemeinde sollten zukunftsorientiert sein und geringstmögliche Folgekosten verursachen, aber möglichst allen Bürger*innen zugutekommen.

Fördermittel/- und Projektmanagement 

Alpen wird auch in Zukunft in die öffentliche Infrastruktur investieren müssen. Vor diesem Hintergrund setzen wir uns dafür ein, dass innerhalb der Verwaltung eine zentrale Koordinationsstelle für alle Bauprojekte in Alpen geschaffen wird, um die Investitionskosten effektiv zu planen und einzusetzen. Diese Stelle müsste auch speziell ein Fördermittelmanagement beinhalten. Angesichts der Vielzahl an verfügbaren Förderprogrammen auf EU-, Bundes- und Landesebene ist es entscheidend eine Fachkraft zu haben, die gezielt alle Fördermöglichkeiten identifiziert und die nötigen Anträge stellt. Damit folgen wir auch der Empfehlung der Gemeindeprüfungsanstalt von 2024.

Darüber hinaus streben wir die transparente Planung und Beratung über zur Entscheidung anstehende Vorhaben an. Nur so lassen sich belastbare Stadtentwicklungsprojekte und Großprojekte verlässlich zum Wohle der Bürger*innen entwickeln und umsetzen. 

Kommunale Zusammenarbeit

In allen Gemeinden ähneln sich die Aufgaben, aber jede löst sie für sich allein. Wir setzen uns dafür ein, dass in Alpen systematisch analysiert wird, in welchen Aufgabenbereichen gemeinsam mit anderen Kommunen Synergieeffekte genutzt werden können, um Aufgaben effizienter und kostensparender zu erfüllen.

Grundstücksvergabe

Im Interesse der Gemeinde und einer langfristig planbaren Stadtentwicklung plädieren wir dafür, Gemeinde-Grundstücke nicht mehr zu verkaufen, sondern vorrangig per Erbpacht zu vergeben.

Sicherheit und Ordnung

Die Gemeinde hat bereits zwei neue Teilzeit-Stellen im Fachbereich Ordnung geschaffen. Wir sind für eine weitere personelle Aufstockung. Das bedeutet mehr Ansprechpartner*innen für die Bevölkerung vor Ort. Darüber hinaus wirkt die sichtbare Präsenz von Ordnungsamtsmitarbeiter*innen präventiv und sie könnten bei möglichen Konflikten frühzeitig vermitteln.

Die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes und Unternehmen, Vereinen und insbesondere Schulen und Jugendeinrichtungen sollte gefördert werden. Die Alpener Mitarbeiter*innen sollten sich auf dem gesamten Gemeindegebiet aktiv bei den Institutionen vorstellen. Dies fördert das gegenseitige Verständnis und ein sicheres und unterstützendes Umfeld in unserer Gemeinde.

Einzelhandel und Wirtschaft

Versorgung in den Ortsteilen

Wir unterstützen eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung in den Ortsteilen, z. B. durch genossenschaftlich organisierte Dorfläden und Hofläden zur Förderung der Direktvermarktung der Produkte unserer heimischen Landwirtschaft. Die Gemeinde könnte beim Aufbau der Strukturen unterstützen.

Lebendige Ortskerne

Unsere Ortskerne sollen verstärkt zu lebendigen Treffpunkten für Jung und Alt werden. Ziel ist es, durch geeignete Maßnahmen die Aufenthaltsqualität in allen Ortsteilen zu verbessern. Dazu gehören die ansprechende Gestaltung öffentlicher Plätze mit Begrünung, wettergeschützten Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten. Um eine Verkehrsberuhigung der Ortskerne zu erreichen, müssen diese gleichzeitig für Fußgänger*innen und Fahrräder attraktiver werden. In Kooperation mit Vereinen könnten vielfältige Veranstaltungsformate umgesetzt werden. Neben den Straßenfesten der letzten Jahre ist eine Weiterentwicklung der bestehenden Wochenmärkte zu lebendigen Feierabendmärkten anzustreben

Belebung des Einzelhandels

Der Einzelhandel ist ein zentraler Bestandteil lebendiger Ortskerne. Um ihn nachhaltig zu stärken, wollen wir neue Impulse setzen und innovative Strategien etablieren, wie bspw. den stationären Handel mit digitalen Angeboten verbinden. Betriebe könnten ihre Produkte online anbieten – ergänzt durch gemeinschaftlich organisierte Lieferservices, die auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder wenig Zeit zugutekommen. Ein weiterer Baustein ist die Einführung eines „Alpen-Gutscheins“, der in teilnehmenden Geschäften, bei Dienstleistern und der Gastronomie in allen Ortsteilen eingelöst werden kann. Dieses lokale Zahlungsmittel schafft Bindung zu regionalen Anbietern und unterstützt gleichzeitig die Vielfalt unseres Angebots.

Förderung von Neuansiedlungen und Umweltstandards

Um nicht nur den vorhandenen Einzelhandel zu unterstützen, sondern auch Neuansiedlungen und Start-ups zu fördern, können wir uns steuerliche Anreize vorstellen, um Unternehmen nach Alpen zu locken. Auch Unternehmen, die freiwillige Umweltstandards umsetzen, sollen von ähnlichen Anreizen profitieren.

Leben in Alpen

Tourismus und Kultur

Die Gemeinde Alpen kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Diese zeigt sich nicht nur in gelebten Traditionen, sondern auch im Ortsbild – von historischen Bauwerken bis zu alten Kulturlandschaften. Wir wollen unser kulturelles Erbe und die touristische Attraktivität unserer Gemeinde stärker in den Fokus rücken. Dazu gehört die sichtbare und wertschätzende Präsentation unserer Denkmäler und Sehenswürdigkeiten, wie beispielweise das Weltkulturerbe des niedergermanischen Limes in Drüpt, der Plaggenhütte auf der Hei, die alte Schmiede in Menzelen, das Heimatmuseum in Veen und die  evangelische Kirche in Alpen. Außerdem möchten wir den Wert unserer alten Kulturlandschaften mit den Streuobstwiesen betonen und erhalten. Darüber hinaus sollte die Gemeinde unsere Region als attraktives Ziel für Wandernde und Radfahrende noch besser vermarkten, zum Beispiel durch ein erweitertes Angebot der geführten Touren. Auch unsere traditionellen Feste und regelmäßigen Veranstaltungen sind Ausdruck einer lebendigen Dorfgemeinschaft, die weiterhin gestärkt und sichtbar gemacht werden sollten.

Politische Teilhabe

Politik muss für alle verständlich, zugänglich und nachvollziehbar sein. Deshalb setzen wir uns für mehr Transparenz und eine stärkere politische Teilhabe der Bürger*innen ein. Öffentliche Sitzungen des Gemeinderats und der Ausschüsse sollen möglichst barrierefrei sein – etwa durch digitale Aufzeichnungen oder Livestreams. Verwaltungsvorlagen müssen in einer klaren, verständlichen Sprache formuliert sein, sodass sich alle ein fundiertes Bild machen können. Darüber hinaus werden wir uns für die Schaffung von Verfahren einsetzen, die eine einfache Beteiligung der Bürger*innen ermöglichen. Bürgerbeteiligung soll nicht die Ausnahme sein, sondern selbstverständlicher Teil demokratischer Entscheidungsprozesse – unter anderem durch die Nutzung von Ratsbürgerentscheiden.

Ehrenamt

Das vielfältige Vereinsleben und das hohe ehrenamtliche Engagement in Alpen sind ein zentraler Pfeiler unseres Gemeindelebens. Ohne das Ehrenamt würden viele Angebote, Initiativen und Strukturen im sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereich nicht bestehen. Wir setzen uns deshalb dafür ein, die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement weiter zu verbessern und die Bereitschaft zum Mitmachen aktiv zu fördern. Die Einführung der Ehrenamtskarte sehen wir als wichtigen und wertschätzenden Schritt in diese Richtung. Sie ist ein Zeichen des Dankes an alle, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Jetzt muss die Verwaltung unseren Einzelhandel, das Gewerbe, die Institutionen und Vereine davon überzeugen, Angebote für die Ehrenamtskarte bereit zu stellen. 

Inklusives Leben

Mehrgenerationenprojekte in Alpen

Wir möchten die Idee der Mehrgenerationenprojekte insbesondere im neuen Siedlungsschwerpunkt Menzelen weiter vorantreiben. Diese Projekte bieten eine wertvolle Möglichkeit, das Miteinander von Jung und Alt zu fördern und die sozialen Strukturen in unserer Gemeinde zu stärken.

Mehrgenerationenprojekte schaffen Orte der Begegnung, an denen Menschen unterschiedlichen Alters voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können. Sie fördern den Austausch zwischen den Generationen und tragen dazu bei, dass sich alle Bürger*innen in unserer Gemeinde wohl und eingebunden fühlen.

– Wir möchten Treffpunkte schaffen, an denen sich Menschen jeden Alters begegnen und austauschen können. Dies können Mehrgenerationenhäuser, Gemeinschaftsgärten oder kulturelle Veranstaltungen sein.

– Durch gemeinsame Aktivitäten können ältere Menschen ihr Wissen und ihre Erfahrungen an jüngere Generationen weitergeben. Gleichzeitig können junge Menschen ihre digitalen Fähigkeiten und neuen Ideen einbringen. 

– Mehrgenerationenprojekte bieten praktische Unterstützung im Alltag, sei es durch Nachbarschaftshilfe, gemeinsame Einkäufe oder Betreuung von Kindern und Senioren.

– Grundsätzlich unterstützen wir Projekte, die den Grundsatz, „Ambulant vor Stationär“ beherzigen, um Menschen jeden Alters die Möglichkeit zu bieten, selbstbestimmt im gewohnten Umfeld zu leben. Wir setzen uns für einen Ausbau der Angebote ein.

Ärztliche Versorgung

Wir setzen uns für weitere Arzt- und Facharztpraxen mit kassenärztlicher Zulassung ein. Der Förderung von Arztpraxen stehen wir positiv gegenüber. Für den neuen Siedlungsschwerpunkt Menzelen fordern wir, die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) zu prüfen.

Kinder und Familien

Junge Familien stärken

In unserer Gemeinde Alpen möchten wir Familien gezielt unterstützen und ihnen die besten Voraussetzungen für ein erfülltes Leben bieten, weil sie das Herzstück unserer Gemeinschaft sind und besondere Aufmerksamkeit und Förderung verdienen.

Junge Familien stehen oft vor vielfältigen Herausforderungen, sei es die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Kinderbetreuung oder durch finanzielle Belastungen. Durch gezielte Maßnahmen können wir ihnen helfen, diese Herausforderungen zu meistern und ein starkes Fundament für die Zukunft zu schaffen.

– Sicherstellen der Betreuungsangebote für Kinder, um Eltern zu entlasten und den Kindern eine qualitativ hochwertige Betreuung zu bieten. Wir unterstützen den Erhalt und Ausbau dieser Infrastruktur durch unsere Träger wie die Kirchen, das DRK, den Waldkindergarten und die privaten Kindertagespflegeeinrichtungen.

– Ausbau der kommunalen Förderung für Familien, um finanzielle Unterstützung vor Ort zu gewährleisten.

– Stärkung des ehrenamtlichen Engagements und der Gemeinschaft, damit Familien sich aktiv einbringen und gegenseitig unterstützen können. 

– Bereitstellung von ausreichend Sitzgelegenheiten im Schatten auf den Spielplätzen.

– Errichtung einer neuen öffentlichen Toilettenanlage z. B. am Spielplatz Marienstift.

Platz und Zeit für Jugendliche

Jugendliche sind ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft, und es ist unerlässlich, ihnen Orte zu bieten, an denen sie sich entfalten und wohlfühlen können:

– Schaffung von Treffpunkten, die speziell auf die Bedürfnisse von Jugendlichen zugeschnitten sind. Dazu gehören ein Jugendtreff in kommunaler Trägerschaft, Outdoor-Sportanlagen und Freizeitflächen, die sowohl Raum für Bewegung als auch für kreative Aktivitäten bieten.

– Streetworker sollen Jugendlichen in verschiedenen Lebensbereichen Unterstützung bieten, sei es bei schulischen Problemen, familiären Konflikten oder der Suche nach Freizeitangeboten

Durch Sport den Zusammenhalt stärken

Sportvereine verbinden Generationen, schaffen Identifikation, machen unsere Gemeinde lebenswerter und sind als Orte des Engagements unverzichtbar für eine lebendige Demokratie – deshalb verdienen sie unsere volle Unterstützung.

– Kommunikation und aktiver Dialog zwischen Kommunalpolitik und den Vereinen sind unverzichtbar für eine gute und effektive Zusammenarbeit

– Sportstätten sind zentrale Orte der Begegnung. Diese zu erhalten und die Sanierung und Modernisierung zu gewährleiten ist unerlässlich für eine lebendige Gemeinde. Dies sollte für die Zukunftsfähigkeit unter nachhaltigen, ökologischen Gesichtspunkten geschehen.

– Als integratives Element in der Gesellschaft sollte Sport für alle zugänglich sein. Deshalb ist der Ausbau inklusiver Sportangebote in unserer Gemeinde unbedingt zu fördern.

– Der Ausbau von frei zugänglichen Bewegungsflächen unterstützt den niedrigschwelligen Zugang und die allgemeine Verfügbarkeit von Sportmöglichkeiten.

Bildung

Zukunftsfähige Bildung in Alpen

Ein durchdachtes Schulkonzept und ein langfristiger Schulentwicklungsplan sind essenziell, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Bildungsbereich gerecht zu werden. Sie helfen dabei, die Bildungslandschaft in unserer Gemeinde systematisch zu verbessern und den Bedürfnissen aller Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden.

– Sichern von modernen, inklusiven und digitalen Lernumgebungen, die das Lernen und Lehren erleichtern

– Beitragsfreiheit für den frühkindlichen und vorschulischen Bildungsbereich

– Erhöhung der Stunden für Schulsozialarbeit an den Schulen in Alpen

Stadtentwicklung und Bauen

Klimaresiliente Ortskerne

Um die Transformation unserer Ortskerne hin zu klimaresilienten und attraktiven Lebensräumen zu schaffen, setzen wir darauf, Bauvorhaben auf ökologische Kriterien auszurichten. Der Schutz vor zukünftig drohenden Hochwasser- und Starkregenereignissen sollte bei der Gestaltung unbedingt berücksichtigt werden. Durch Begrünung, Schattenmanagement und das Schwammstadt-Konzept, das Wasser bei Starkregen aufnimmt und für Trockenperioden speichert, wollen wir multifunktionale, innerörtliche Räume schaffen, die sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltig sind.

Parkflächen können durch einfache Lösungen wie Schotterrasen oder Rasengittersteine gestaltet werden. Diese Materialien vereinen Funktionalität und ökologische Vorteile: Sie ermöglichen die Versickerung von Regenwasser und reduzieren somit die Belastung der Kanalisation bei Starkregenereignissen. Diese Flächen gelten zudem als nicht versiegelt, wodurch Regenwassergebühren eingespart werden können. Gleichzeitig bleibt der natürliche Wasserhaushalt des Bodens erhalten, was langfristig dazu beiträgt, die Austrocknung zu verhindern.

Wir setzen uns für Dach- und Fassadenbegrünungen ein. Diese bieten zahlreiche Vorteile: Sie kühlen Gebäude, speichern Regenwasser und verbessern das Mikroklima. Zudem sollten die öffentlichen Gebäude und Parkflächen mit Photovoltaik-Anlagen versehen werden.

Diese Grundsätze sollten auch im Masterplan Menzelen, den wir voll unterstützen, verankert sein.

Bauen und Wohnen 

Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus ist ein zentraler Bestandteil unserer kommunalen Strategie, um bezahlbaren Wohnraum für alle Bürger*innen zu schaffen und langfristig zu sichern. Wir setzen uns dafür ein, verstärkt mit der Wohnungsbau GmbH Grafschaft Moers zusammenzuarbeiten, um auch in Zukunft sozialverträgliche Mieten gewährleisten zu können.

Statt ausschließlich auf Neubau zu setzen, legen wir großen Wert auf die Modernisierung bestehender Gebäude. Mit dem Konzept „Jung kauft Alt“ möchten wir junge Familien dazu ermutigen, ältere Immobilien zu erwerben und diese nachhaltig zu sanieren. Dafür ist eine Aufstockung der Mittel notwendig.

Die Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude wie Scheunen und Ställe in Wohnraum bietet eine nachhaltige und ressourcenschonende Möglichkeit, den Wohnraum in unserer Gemeinde zu erweitern, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Durch die Umwandlung bestehender Bausubstanz wird nicht nur der Charakter des Ortsbildes bewahrt, sondern auch ein Beitrag zur Reduzierung von Leerstand geleistet.

Besonders attraktiv ist diese Form der Umnutzung für Familien oder für Mehrgenerationen-Projekte für gemeinsames Wohnen von Menschen in allen Lebensphasen.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Gemeinde aktiv Förderprogramme bewirbt und Eigentümer*innen bei der Beantragung von Genehmigungen unterstützt. Zudem möchten wir sicherstellen, dass die Verwaltung klare Ansprechpartner*innen für solche Projekte benennt.

Nachhaltigkeit soll künftig ein fester Bestandteil der Vergaberichtlinien für kommunale Bauprojekte sein. Außerdem fordern wir, neben den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit, die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Vergabe von Aufträgen und bei der Beschaffung. So werden auch langfristig tragfähige Lösungen erarbeitet.

Zukunftsorientierte Energieversorgung

Eine nachhaltige und sichere Versorgung mit Wärme und Strom ist wichtig für Alle. Beratung für einen effizienten Umgang mit Energie, Bürgerwindenergie- Anlagen und die Unterstützung für Solaranlagen auch auf öffentlichen Gebäuden sind Maßnahmen, die wir fordern. Im privaten Bereich genauso wie in öffentlichen Liegenschaften erreichen wir dadurch mehr Unabhängigkeit, Versorgungssicherheit und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile für Alpen und seine Bürger*innen.

Gewerbeflächen

Wir setzen uns für umweltverträgliche Gewerbeflächenentwicklungen ein, die den ansässigen Unternehmen zukünftige Entwicklungen ermöglichen und attraktiv für neue Ansiedlungen sind. Hierzu gehört auch, dass bei einer Nachnutzung der Edeka-Immobilie am Adenauerplatz vorrangig der Einzelhandel berücksichtigt werden sollte. 

Lokale Wertschöpfung, Schutz von Natur und Umwelt, gute Arbeitsbedingungen sowie Teilhabe und Mitbestimmung sind allerdings bei allen zukünftigen gewerblichen Entwicklungen wichtige Kriterien.

Landwirtschaft und Naturschutz

Wir möchten eine starke regionale bäuerliche Landwirtschaft fördern, die möglichst ökologisch und wirtschaftlich aufgestellt ist. Die ökologische wie die konventionelle Landwirtschaft sind elementar für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und müssen nebeneinander möglich sein.

Deshalb setzen wir uns für eine klimaresiliente Gestaltung in der Landwirtschaft ein. Durch gezielte Pflanzungen von Hecken und Bäumen sowie anderen Maßnahmen zur Bodenpflege wird der Bodenerosion und Austrocknung vorgebeugt. Solche Initiativen tragen dazu bei, die landwirtschaftlichen Böden langfristig fruchtbar zu halten und die negativen Auswirkungen extremer Wetterereignisse abzumildern.

Wir unterstützen das Programm zur Ausweitung von Blühstreifen, die nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten, sondern auch die Lebensräume von Insekten und anderen Wildtieren schützt. Diese Maßnahme ist Teil eines landesweiten Ansatzes, den wir vor Ort aktiv unterstützen und vorantreiben möchten.

Verkehr

Innerstädtischer Verkehr

Um die Lebensqualität in den Ortskernen unserer Gemeinde zu verbessern, setzen wir uns für Verkehrsberuhigung ein z. B. durch die Ausweitung von Tempo-30-Zonen. Dies erhöht die Verkehrssicherheit, reduziert Lärm und Schadstoffemissionen und fördert den Fuß- und Radverkehr. Darüber hinaus werden das Wohlbefinden und die Gesundheit der Anwohner erheblich verbessert.

Für einen florierenden lokalen Einzelhandel und die Gastronomie ist es unerlässlich, Autoverkehr sowie Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen zu berücksichtigen und komfortabel und sicher an ihre Ziele zu bringen.

Radwege

Ein zukunftsfähiger und sicherer Radverkehr ist ein zentraler Bestandteil moderner Mobilität und nachhaltiger Gemeindeentwicklung. In unserer Gemeinde mit ihren Ortschaften möchten wir den Ausbau der Radwege gezielt vorantreiben und dabei die aktuellen Anforderungen an eine zeitgemäße Infrastruktur berücksichtigen.

Besonders wichtig ist uns, dass die Radwege nicht nur für klassische Fahrräder, sondern auch für moderne Mobilitätsformen wie Lastenräder und Fahrräder mit Anhängern geeignet sind. Das bedeutet konkret, dass die Regelbreiten der Wege angepasst werden, um ein sicheres Überholen und eine komfortable Nutzung für alle Verkehrsteilnehmer*innen zu gewährleisten. Moderne Radwege und ein erweitertes Angebot an Mobilstationen sind ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende.

Öffentlicher Nahverkehr

Die Mobilität in unserer Gemeinde soll durch gezielte Maßnahmen im Schienen- und Nahverkehr verbessert werden. Der Bürgerbus spielt dabei eine wichtige Rolle, um die Mobilität zwischen den Ortschaften zu stärken und insbesondere für ältere Menschen sowie Familien eine flexible und kostengünstige Alternative zu schaffen.

Die Regionalbahn RB 31, die unsere Gemeinde mit Duisburg und Xanten verbindet, ist ein wichtiger Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur. Mit der Modernisierung und dem geplanten Halbstundentakt bis 2030 wird eine deutliche Verbesserung der Anbindung erreicht. Die Einrichtung eines Haltepunktes in Menzelen würde die Mobilität der Bürger*innen erheblich verbessern und den Zugang zum Schienennetz ermöglichen.

Die Bus-Anbindung an umliegende Städte und Gemeinden, wie z. B. Kamp-Lintfort und Geldern, ist verbesserungswürdig. Dies wäre für Jugendliche und Pendler*innen eine erhebliche Erleichterung.

Kies- und Salzabbau

Kies- und Salzabbau am Niederrhein

Der Kies- und Salzabbau ist ein sensibles Thema, das in unserer Gemeinde sowohl ökologische als auch soziale Herausforderungen mit sich bringt. Da die Entscheidungen über den Abbau von Grundrohstoffen über das Bundesberggesetz geregelt sind, appellieren wir an den Bund dieses im Sinne der Bürger*innen zu reformieren. 

Neue Auskiesungsflächen innerhalb unserer Gemeinde lehnen wir ab. Wir unterstützen die nachhaltige Bewirtschaftung der existierenden Kiesgruben und die erweiterte Nutzung von Recycling-Baustoffen. Wir werden uns weiterhin aktiv für den Schutz von Natur, Lebensqualität und Infrastruktur einsetzen. Durch rechtliche Schritte und eine enge Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen, unter anderem dem „Niederrhein-Appell“, sowie anderen Kommunen möchten wir sicherstellen, dass die Interessen unserer Bürger*innen gewahrt bleiben und eine nachhaltige Entwicklung möglich ist.

Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, gemeinsam mit anderen betroffenen Kommunen wie Rheinberg, Sonsbeck und Xanten gegen die negativen Folgen des Salzbergbaus vorzugehen. Die Schäden durch Senkungen, die Häuser gefährden und die öffentliche Infrastruktur belasten, sind nicht hinnehmbar. Daher unterstützen wir die Bürgerinitiative der Salzbergbau-Geschädigten sowie die Klage der betroffenen Gemeinden, um eine gerichtliche Klärung zu erreichen.