Die Grüne Kreistagsfraktion aus Wesel hat in den vergangenen Tagen die Bürgerbus-Vereine in Alpen und Menzelen besucht. Auch unser Fraktionsvorsitzender Peter Nienhaus, der in beiden Bürgerbus-Vereinen aktiv ist, und Ortsverbandssprecher Jürgen Venne haben den Besuch begleitet. Aus den Vereinen haben sich Kurt Verhülsdonk, stellvertretender Vorsitzender des Bürgerbus Alpen e.V., sowie Edgar Giesen und Jürgen Kuth, Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Bürgerbus-Verein Menzelen/Bönning-Rill, Zeit für den Austausch genommen.
Der Bürgerbus-Verein Alpen, gegründet im Jahr 1999, blickt auf eine beeindruckende Entwicklung zurück. Heute sichern rund 40 ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer die tägliche Mobilität vieler Menschen in unserer Gemeinde, die andernfalls kaum Zugang zum öffentlichen Nahverkehr hätten. Besonders Schüler*innen auf dem Weg nach Xanten sowie Geflüchtete aus der Ukraine profitieren regelmäßig von diesem Angebot. Die eingesetzten Busse bieten Platz für bis zu acht Personen pro Fahrt – ein kompaktes, aber wirkungsvolles Konzept.
Der Bürgerbus-Verein Menzelen/Bönning-Rill wurde 2020 ins Leben gerufen und musste gleich zu Beginn mit den Einschränkungen der Corona-Pandemie umgehen. Trotz dieser Herausforderungen hat sich der Verein gut entwickelt. Er schließt mit seinem Zwei-Stunden-Takt eine wichtige Lücke im Busangebot, das bislang nur viermal täglich bedient wird. Langfristig strebt man hier einen Stundentakt an. Auch in Menzelen engagieren sich etwa 40 Fahrerinnen und Fahrer, die im Durchschnitt ein- bis zweimal im Monat für vier Stunden im Einsatz sind.
Besonders hervorzuheben ist die Flexibilität der Bürgerbus-Vereine: Während anfangs Verkehrsplaner die Routen festlegten, werden diese heute an den tatsächlichen Bedarf angepasst – ein echtes Beispiel für bürgernahe Mobilität, das zeigt, wie gut Engagement und praktische Lösungen zusammenwirken können.
Beide Vereine stehen vor ähnlichen Herausforderungen. So hat das Deutschlandticket zwar die Attraktivität des ÖPNV insgesamt gesteigert, aber gleichzeitig zu Rückgängen bei den Einnahmen der Bürgerbusse geführt. Auch die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Fahrerinnen und Fahrer bleibt eine dauerhafte Aufgabe. Gesucht werden Menschen mit Führerschein Klasse B bzw. der alten Klasse 3, die bereit sind, einen Vor- oder Nachmittag im Monat Zeit zu investieren. Eine umfassende Schulung gehört selbstverständlich dazu.
Auch über die Zukunft der Mobilität haben wir gemeinsam mit den Bürgerbus-Vereinen und der Kreistagsfraktion diskutiert – etwa über On-Demand-Verkehre, die künftig eine größere Rolle spielen könnten. Dabei bleibt für uns wichtig: Bestehende, gut funktionierende Bürgerbus-Systeme dürfen durch neue Modelle nicht verdrängt, sondern müssen ergänzt und gestärkt werden.
Wir danken den Engagierten der Bürgerbus-Vereine herzlich für ihren Einsatz und den Anwesenden für einen spannenden Austausch. Wir Grüne setzen uns auch weiterhin dafür ein, dass solche Projekte die Unterstützung bekommen, die sie verdienen.